Forex Geschichte

Umbruch und Aufbruch sind angesagt in der Finanzbranche. Klassische Konzepte funktionieren längst nicht mehr wie in früheren Zeiten. Ob Foreign Exchange, der Aktienhandel, der Umgang mit Investmentfonds, die Kreditvergabe bzw. -beschaffung, neue Trading Technologien oder auch die zukünftige Bedeutung von Kryptowährungen – es ist reichlich Bewegung und Dynamik auf den jeweiligen Märkten. Das ist aber kein neuzeitliches Phänomen. Vielmehr sind Veränderungen und Optimierungen fest verankert in der Historie des Devisenhandels beziehungsweise der Finanzwelt. Schon im Altertum entwickelten die Menschen ein Tauschsystem auf Basis von Feldfrüchten und Vieh, bevor dann im Mittelalter erstmals eine Art Wertsystem in Form von Gold- und Silbermünzen eingeführt wurde.

Das Bretton-Woods-System als Synonym für einen tiefgreifenden Wandel

Mit der Einführung des Goldstandards (1880) und anschließend des Bretton-Woods-Systems (1944) erhielt gerade der Devisenmarkt seine ersten Korsettstangen. Die Währungen wurden an den Dollar gebunden. Genau 29 Jahre später veränderten sich Markt und Rahmenbedingungen erstmals dramatisch. Das Bretton-Woods-System zerlegte sich in seine Einzelteile. Die Wechselkurse der bedeutenden Währungen wurden sukzessive freigegeben.

Die gesamte Branche sah sich dann in den 1980er Jahren mit einer ganz neuen Herausforderung konfrontiert, der einen jahrelangen Veränderungsprozess nach sich zog. Der Computer hielt Einzug in Wirtschaft und Gesellschaft. War der Devisenhandel in den Jahren zuvor Betätigungsfeld von vergleichsweise wenigen Menschen innerhalb eines begrenzten Raumes, so entstanden jetzt Handelsräume quer durch alle Zeitzonen.

Computer und Internet läuten auch im Devisenhandel das digital-globale Zeitalter ein

Innerhalb von wenigen Minuten wurden jetzt hunderte Millionen Dollar, Pfund, D-Mark oder Yen umgesetzt. Die Märkte und mit Ihnen die Ideen, Visionen, Technologien und Finanz-Techniken wuchsen in einem raschen Tempo. Dies war aber längst nicht das Ende der Fahnenstange. Das Internet begründete nicht nur das digitale Zeitalter, sondern veränderte noch einmal alles.

Das Online-Broking wurde hof- und gesellschaftsfähig. Online-Broker machten den Devisenhandel jetzt für jedermann zugänglich. 1996 boten dann die ersten internetbasierten Devisen-Plattformen ihre Dienste und Services an: Ein Meilenstein in der Geschichte des Forex-Handels. Bereits 1998 konnte so ein Jahresumsatz von 1,7 Billionen US-Dollar realisiert werden. Mit steigender Tendenz: 2014 belief sich das Gesamtvolumen bereits auf 5,3 Billionen US-Dollar.

Neue Technologien optimieren Zugriffs- und Ausführungszeiten im Devisenhandel

Wandel und Veränderungen dominierten auch den Übergang in das 21. Jahrhundert. Zum einen schwang sich der Euro zur weltweit am zweithäufigsten gehandelten Währung auf. Zum anderen kamen neue Technologien ins Spiel, die den Handel auf dem Devisenmarkt noch heute nachhaltig beeinflussen. So verbessert zum Beispiel das computergestützte High-Frequency Trading (HFT) seit 2010 die Ausführungszeiten auf Milli- bzw. Mikrosekunden.

Wie wird das Trading sich im Laufe der Zeit verändern? Mit welchen Trading Technologien ist zu rechnen?

Christian Maikranz Chief Executive Officer von mb-teamtrader.de: “Ich denke, dass in Zukunft das Trading noch mehr automatisiert werden kann, so dass ein Computer meine Denkweise über einen Trend übernehmen kann, um dann meine vorher festgelegten Regeln umzusetzen.

Ich kann mir vorstellen, dass in Zukunft das automatisierte Trading mit einer künstlichen Intelligenz verbunden wird. Da sehe ich definitiv den nächsten Schritt.”

Immer wieder rütteln – ganz in der historischen Tradition – Vorkommnisse, überraschende Wendungen und innovative Technologien an den sich stetig wandelnden Strukturen und Möglichkeiten rund um den Forex-Handel und den Finanzmarkt an sich.

P2P-Lending: Seit 2008 immer stärker in den Fokus gerückt

Ein Topthema insbesondere innerhalb der gesamten Fintech-Szene stellt aktuell sicherlich das P2P-Lending dar. Eigentlich schon fast ein alter Hut. Schließlich gingen die ersten Plattformen für P2P-Kredite bereits 2008 online. Anfangs eher nur mal kritisch und mal abwartend beäugt, hat sich schnell ein regelrechter Hype um diese neue Investitionsmöglichkeit für Anleger entwickelt.

Die Branche ist quasi explodiert. Die Gründe liegen auf der Hand. Während klassische Geldanlagen, wie zum Beispiel das Tages- oder Festgeld, kaum Zinsen und noch nicht einmal einen entsprechenden Inflationsausgleich bieten, verspricht die Vergabe von Privatkrediten weitaus höhere Renditechancen.

Die Vorteile von P2P-Lending auf einen Blick

  • Kaum vorhandene Korrelation zum klassischen Aktienmarkt. Kurseinbrüche berühren P2P-Portfolios nicht.
  • Breites Angebot an Kreditanfragen.
  • Investmentmöglichkeiten sind in Risikoklassen unterteilt.
  • Oftmals können über den Sekundärmarkt P2P-Investitionen verkauft bzw. gekauft werden.
  • P2P-Investments sind für alle Anlegertypen geeignet.

Branchenkenner und Experten sind sich hier nahezu einig. Wer in P2P-Kredite investiert, hat die Chance auf zuverlässig hohe Renditen. Lars Wrobbel von passives-einkommen-mit-p2p.de hat dazu die folgende Expertenmeinung:

Was ist der Vorteil von P2P Krediten?

Lars Wrobbel: “Der Riesenvorteil an P2P Krediten ist die niedrige bis nicht vorhandene Korrelation zum klassischen Aktienmarkt. Einbrüche wie die, welche wir in den letzten beiden Jahren jüngst gesehen haben, hatten absolut keinen Effekt auf die P2P Portfolios. Selbst in einer Wirtschaftskrise wie 2008 und 2009 standen die damals schon vorhandenen Plattformen deutlich stabiler dar als Aktienportfolios.”

Nicht zu unterschätzen sind dabei die Auswirkungen der P2P-Kredite auf die gesamte Finanzwelt. Die neue Konkurrenzsituation ist allerdings nur auf den ersten Blick ein Nachteil für die Banken als klassische Kreditgeber. Vielmehr stellt sie einen Ansporn dar, dass Banken sich aus ihren alten Strukturen lösen und moderne, dem Zeitgeist entsprechende Geschäftsmodelle entwickeln.

Welchen Einfluss haben P2P Kredite auf die Finanzwelt?

Lars Wrobbel: “P2P Kredite haben zur Folge, dass sich klassische Banken auf Konkurrenz einstellen müssen. Denn P2P Kredite sind schneller und einfacher verfügbar als klassische Kredite. Das muss für die Banken nicht nachteilig sein, sondern kann ganz im Gegenteil dazu führen, dass die ganze Branche näher zusammenrückt und auch klassische Banken ihr Kreditangebot einfacher zur Verfügung stellen.“

Dennoch aber bestehen natürlich auch hier Risiken. Zum einen haben Investoren immer ein Ausfallrisiko. Zum anderen gibt es zudem ein – wenn auch vergleichsweise geringes – Plattform-Risiko. Letztendlich handelt es sich bei den P2P-Plattformen und -Marktplätzen um Unternehmen, die wiederum dem Marktrisiko unterliegen.

Welche Risiken gibt es bei P2P Anlagen?

Lars Wrobbel: “Das größte Risiko bei P2P Krediten liegt im Ausfall der Kredite. Bei Zinssätzen von 10 - 20 Prozent, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sich hier auch mal ein gewisses Risiko realisieren kann. Dem kann man aber mit einer hohen Diversifikationsrate entgegenwirken, welche durch die "Auto-Investoren" auf den jeweiligen Plattformen auch sehr einfach umgesetzt werden kann.”

Keine Frage, der Veränderungsprozess ist hier noch längst nicht abgeschlossen. Möglich ist es zum Beispiel, dass Banken in der Zukunft Marktplätze übernehmen oder mit ihnen verschmelzen. Veränderungs- und Entwicklungsoptionen gibt es mehr als genug. Dies ist übrigens auch sehr gut an der Entwicklung des Aktienmarkts zu sehen. Allerdings ist hier die Digitalisierung an sich der Motor des Wandels.

Aktien gelten als sichere Wertanlage für langfristig orientierte Anleger. Was zählt Deiner Meinung nach als beste Strategie um dauerhaft passives Einkommen zu erzeugen?

Jens Helbig: “Aktien sind eine sichere Wertanlage für langfristig orientierte Anleger, sind es doch die Unternehmen in unserer Gesellschaft, die Wertschöpfung betreiben. Wer in den letzten 50 Jahren mindestens 13 Jahre lang den DAX gehalten hat, konnte keine Verluste machen.

Die beste Strategie, um dauerhaft passives Einkommen zu erzeugen, ist aus meiner Sicht, regelmäßig in passive Einkommensquellen zu investieren: Mit Deinen Ressourcen Geld und Zeit! Es ist extrem wichtig, einen Teil seines aktiven Einkommens per Dauerauftrag zu sparen und regelmäßig, zum Beispiel in Aktien, ETFs und P2P-Kredite, zu investieren. Die passiven Einnahmen sollte man dann unbedingt zeitnah (automatisch) reinvestieren, um vom Zinseszins-Effekt zu profitieren.

Ganz wichtig: Von Kursgewinnen und -verlusten nicht aus der Ruhe bringen lassen! Wenn man zum Beispiel in ein DAX-Unternehmen investiert, kann man fast sicher davon ausgehen, dass man regelmäßig seine Dividende ausgezahlt bekommt – ganz unabhängig vom aktuellen Aktienkurs. Ich selbst verwende und empfehle für Einzelaktien die „Buy and hold“-Strategie mit regelmäßigen Anpassungen.

Zeitlich sollte man zum einen in seine finanzielle Bildung investieren und zum anderen in sein eigenes Unternehmen (für Selbstständige). Das eigene Unternehmen sollte sich vor allem durch Automatisierbarkeit und Skalierbarkeit auszeichnen. Nur wenn man sich selbst zeitlich von seinem Einkommen entkoppeln kann, ist es möglich, finanzielle Freiheit zu erreichen. Das Internet bietet dafür ideale Voraussetzungen. Das beste Kriterium, dauerhaft passives Einkommen zu erzeugen, ist es, regelmäßig die Verwendung von seinen Ressourcen Zeit und Geld unter die Lupe zu nehmen. Stelle Dir die Frage: Arbeiten diese Ressourcen gerade für mich, bzw. was generieren meine heute eingesetzten Ressourcen in Zukunft für mich?”

Die Frage nach der richtigen Trading-Strategie steht dabei immer im Mittelpunkt für Anleger, Investoren und Spekulanten. Entsprechende Strategien beziehen sich zum Beispiel auf Streuung oder Risikoverteilung. Im Fokus stehen auch immer die Taktiken nach Haltedauer:

  • Scalp Trading: Aktien halten im Zeitraum von fünf Sekunden bis 15 Minuten.
  • Day Trading: Aktien halten bis zu 24 Stunden.
  • Overnight Trading: Aktien halten bis zu 48 Stunden.
  • Swing Trading: Aktien über mehrere Tage halten.
  • Positions Training: Aktien über mehrere Wochen halten.
  • Buy & Hold Training: Aktien über Monate oder Jahre halten.

Eine generelle Strategie gibt es nicht. Allerdings versprechen bestimmte Strategien eher langfristigen Erfolg.

Welche Trading-Strategie garantiert Deiner Meinung nach langfristigen Erfolg?

Christopher Klein: “Meine Trading-Strategie ist die ultimative Faulbär-Strategie. Ich investiere mittels Daueraufträgen und Wertpapiersparplänen Monat für Monat in thesaurierende und ausschüttende ETFs, P2P-Kredite und Crowdinvesting-Projekte.

Gerade die thesaurierenden ETFs sowie meine P2P-Investments sorgen dafür, dass sich die lawinenartige Kraft des Zinseszins-Mechanismus maximal auswirken kann. Hierfür sind vor allem Geduld (Zeit) und Ausdauer (regelmäßiges Besparen) vonnöten.

Diese Strategie für intelligente, faule Menschen führt dazu, dass man die Emotionen aus dem Spiel nimmt und selbst in Krisenzeiten sein Investment nicht liquidiert, sondern die Krise „einfach“ aussitzt. Das ist gerade über längere Zeit in meinen Augen die ultimative Strategie für Klein- und Privatanleger, sich selbst mit geringer finanzieller Bildung ein beeindruckendes Vermögen aufzubauen.”

Auch wenn – neben dem Aktiveinkommen – passive Einkommen natürlich stets verlockend sind, sollte man bei der Wahl der Einkommensquellen sorgfältig und überlegt vorgehen. Manchmal ist ein Investment auf dem Kapitalmarkt die richtige Entscheidung, während in einem anderen Fall das Online-Business mehr finanziellen Erfolg verspricht.

Welche Kriterien sollten bei der Wahl der Einkommensquellen angesetzt werden?

Christopher Klein: “Aus meiner Sicht sollte Einkommen aktive und passive Bestandteile haben. Aktives Einkommen wird durch Arbeit, den Tausch von Lebenszeit gegen Geld, generiert. Passives Einkommen kann entweder durch Geld bzw. Kapital erzeugt werden (Kapitalinvestitionen) oder durch Zeit (z. B. ein Online-Business).

Ich versuche auch einen Teil meiner aktiven Einnahmen zu investieren und damit erneut zu hebeln. Letzten Endes ist es ohne passives Einkommen (Zinsen, Dividenden, automatisierbare Produkt- oder Dienstleistungsverkäufe) fast unmöglich, finanzielle Freiheit zu erlangen – und das ist mein großes Ziel! Ich muss nicht mehr arbeiten, sondern tue es nur noch aus Spaß an der Freude, weil meine passiven Einnahmen meine Ausgaben bereits übersteigen.”

Die Investmentmöglichkeiten, die Kryptowährungen bieten, werden jetzt schon von immer mehr Anlegern genutzt. Aber dies liegt auch an dem ganzheitlichen Veränderungsprozess, der sich in der Finanzbranche seit der letzten Krise und dem Aufkommen der Digitalisierung breit gemacht hat.

Beispiel Investmentfonds: Eigentlich gelten Fonds dieser Art als der Anlage-Klassiker schlechthin. Aufgrund der schlechten Performance dieser Fonds in den vergangenen Jahren, orientieren sich jetzt immer mehr Anleger um und setzen beispielsweise auf börsengehandelte Fonds, so bezeichnete ETFs (hier: exchange-traded fund). Bei diesen Finanzprodukten liegen die Chancen auf eine gute Rendite weitaus höher.

Jens Helbig, Buchautor von Einmal Dividende bitte! hat dazu folgende Meinung:

Werden klassische Investmentfonds in der Zukunft durch ETFs verdrängt werden?

Jens Helbig: “Der Druck auf klassische Investmentfonds wird in Zukunft auch weiterhin zunehmen. Nicht zuletzt liegt das vor allem in der schlechten Performance begründet. Laut einer Anfang 2016 veröffentlichten Studie von S&P Dow Jones Indices verfehlen 83,91% der aktiv gemanagten Aktienfonds ihre Benchmark (hier S&P500) – nach Kosten und auf Sicht eines Jahres. Auf Fünfjahressicht sind es sogar über 97%! Alternative, transparentere Investmentmöglichkeiten, wie zum Beispiel ETFs, rücken daher immer mehr in den Fokus der Privatanleger – aus gutem Grund! Hier haben Anleger die Möglichkeit kostengünstig eine gute Rendite zu erzielen. Zwar gibt es ein starkes Interesse, insbesondere von Seiten der Banken, ihre Fonds an den Mann zu bringen, doch erkennen immer mehr Privatanleger die Vorteile von ETFs für sich. Der Trend, weg vom klassischen Investmentfonds, hin zum kostengünstigen ETF, wird sich auch in Zukunft fortsetzen.”

Die neuen Investmentmöglichkeiten bringen dabei allerdings einen Nebeneffekt mit sich. Denn durch die Vielfalt und Komplexität der Angebote wird es immer schwerer, die Übersicht zu behalten und fundierte Entscheidungen zu treffen. Die finanzielle Bildung des jeweiligen Anlegers entpuppt sich hierbei immer mehr als die Schlüsselkompetenz der Zukunft.

Wie sollte sich die finanzielle Bildung in unserem System grundsätzlich verändern?

Jens Helbig: “Finanzielle Bildung sollte für jeden Menschen kostenlos verfügbar sein und bereits in der Schule gelehrt werden! Die Realität ist leider eine ganz andere: Finanzielle Bildung erhält man, wenn überhaupt, nur von den Eltern. In der Schule wird einem in der Regel nur gezeigt, wie man am besten seine Lebenszeit gegen Geld eintauscht. Themen wie eine intelligente Kontenstruktur, der Zinseszins-Mechanismus und nachhaltiger Vermögensaufbau in unserem herrschenden Geldsystem bleiben bedauerlicherweise komplett auf der Strecke. Finanzielle Bildung muss schon von Kleinauf anschaulich übermittelt werden und sollte regelmäßig, mindestens in Eigeninitiative, verbessert werden. Für uns war der Mißstand der finanziellen Bildung ein Hauptbeweggrund, Bücher über wichtige Finanzthemen zu veröffentlichen mit dem Hauptaugenmerk auf Anschaulichkeit und Umsetzbarkeit.”

Wer sich die entsprechende finanzielle Bildung aneignet, kann eine viel gezieltere Portfolio-Strategie entwickeln. Dabei geht es immer um das Know-how bezüglich der ganzen Investmentangebote, um die Option mit der größten Renditechance zu identifizieren. Auch der Einstieg in die Welt des Devisenhandels wird zukünftig immer leichter werden.

Wie werden sich Geldanlagen in der Zukunft (in ca. 10 Jahren) verändern?

Jens Helbig und Christopher Klein von geldsystem-verstehen.de “In Zukunft wird es viel einfacher sein, sein Geld anzulegen. Der technologische Fortschritt wird die Art und Weise sowie die Möglichkeiten der Geldanlage dabei entscheidend beeinflussen. Aktuell lernen die Zentralbanken und globalen Unternehmen noch von der Krypto-Szene, doch es wird nicht mehr lange dauern, bis wir die Blockchain- und alternative Kryptotechnologie in sämtlichen Lebensbereichen wiederfinden werden.

Je nach (geld-)politischem Wille sind dezentrale Börsen und ein Wettbewerb zwischen zentralen und dezentralen Währungen mit verschiedenen Merkmalen vorstellbar. Auch als Folge der extrem expansiven Geldpolitik der Zentralbanken weltweit wird es zukünftig viel mehr Anlagemöglichkeiten für die unvorstellbaren Geldmengen, die in den letzten Jahren konsequent in die Märkte gepumpt wurden, geben. Die Geldanlagen werden noch stärker als heute digitalisiert werden, also augenscheinlich nur noch eine Information aus Bits und Bytes darstellen.

Ich sehe allerdings, dass gerade Kryptowährungen das Geldsystem der Zukunft beeinflussen könnten. Die Kryptotechnologie passt in die Digitalisierung unserer Zeit und hat darüber hinaus – zumindest theoretisch – die tolle Voraussetzung, dass Inflation (Geldmengenvermehrung) ausgeschlossen werden könnte. Dies wiederum würde allerdings dem konstanten Drücken der relativen Schuldenlast der Staaten (die größten Schuldner der Erde) einen Strich durch die Rechnung machen, sondern auch der derzeit zu beobachtenden Asset Price Inflation an den Finanzmärkten. Das seitens der Politik bzw. der mächtigen Finanzwirtschaft ein Interesse zugunsten der „durchschnittlichen“ Bevölkerung besteht, diesen Schritt zum Wohle der Mehrheit zu gehen, wage ich allerdings stark zu bezweifeln.

Lassen wir uns überraschen!”